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Für Alvaro Cunhal – 1977
1974 wurde in Portugal ein fast 40jähriges klerikal-faschistisches System gestürzt. Seine Schläger hießen nicht SA, sondern SJ, Societas Jesu. Der „Westen“ war zufrieden mit seinem Nato-Mitbegründer. Dabei waren die Gefängnisse voll.
Darunter seit 1949 – fast nur in Einzelhaft – Alvaro Cunhal. 1960 gelang seine spektakuläre Flucht aus den Verliesen des Vatikan – ein Graf von Monte Cristo als Zeitgenosse. Salazar, der Schließer, bekam 1953 den höchsten Orden der CDU-BRD.
Ohne die PCP und ihren Chef Cunhal und deren Ansehen bis hinein in die Generalität ist der Umsturz von 1974 schwer vorstellbar. Fast postwendend wurden die Kolonialkriege in Mozambique, Angola, Guinea-Bissau beendet. Greifende Sozialreformen standen bevor. Das nahm dann anderen Verlauf. Die alten „Verbündeten“ kümmerten sich plötzlich intensiv um dieses Land. So kommt es, daß jetzt, 47 Jahre nach dem Umsturz, die Debatte über Kolonialismus und die eigenen Elendsquartiere wieder etwas Fahrt aufnehmen kann. Immerhin.